Mythen und Wahrheiten über Glücksspiele

Glückspiele eignen sich sehr gut, um den Aberglauben des Menschen zu nähren. Es liegt in der menschlichen Natur, auch bei augenscheinlich zusammenhanglosen oder zufallsbedingten Phänomenen einen logischen Zusammenhang herstellen zu wollen. So entsteht auch das Bedürfnis, das Ergebnis eines Glücksspiels berechnen und voraussagen zu wollen. Aber:

„Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall.“ (Albert Einstein).

Das Phänomen, ein Zufallsereignis im Voraus kalkulieren zu wollen, ist bei der Entstehung und Aufrechterhaltung eines problematischen und pathologischen Glücksspielverhaltens mitverantwortlich, weil dadurch Zusammenhänge hergestellt werden, die zu einem Fehlurteil führen.

Dieses Phänomen wird auch von Glücksspielanbietern systematisch genutzt, um die Aussicht auf einen Gewinn zu suggerieren.

Beispiele hierfür sind:

  • Angebot von Spielsystemen
  • Anzeige der Permanenzen beim Roulette
  • Stop- und Risikotasten bei Geldspielautomaten

Allgemeine Mythen zum Glücksspiel und zur Glücksspielsucht

Mythos: Nach einer Verlustserie erhöhen sich die Gewinnchancen. Daher sollte nach Verlusten unbedingt „weitergezockt“ werden!

Wahrheit: Vor allem der Versuch, die Verluste wieder herausspielen zu wollen, ist gefährlich! Verluste oder Gewinne sagen nichts über den zukünftigen Spielausgang aus.

Mythos: Man muss schon jeden Tag „zocken“, um glücksspielsüchtig zu werden!

Wahrheit: Die Häufigkeit des Spielens kann in der Tat ein Hinweis für das Vorliegen eines problematischen Spielens sein. Die Bedeutung des Spielens im Verhältnis zu der Bewältigung der Alltagsprobleme kann aber auch das gelegentliche Spielen zum Problemspielen werden lassen. Entscheidend ist, ob das Glücksspielen ein Vergnügen ohne negative Folgen bleibt oder ob finanzielle, psychische und soziale Beeinträchtigungen entstehen.

Mythos: Glücksspiele machen nicht süchtig. Die Glücksspielsüchtigen sind schon vorher psychisch krank!

Wahrheit: Prinzipiell kann jeder Mensch Probleme im Zusammenhang mit Glücksspielen entwickeln. Bestimmte Merkmale eines Individuums erhöhen die Wahrscheinlichkeit, ein problematisches Glücksspielen zu entwickeln. Das Vorliegen einer psychischen Störung stellt zwar einen Risikofaktor dar, muss aber nicht zwangsläufig zu einer Glücksspielsucht führen.

Mythen zu Geldspielautomaten

Mythos: Ein guter Spieler kann beim Geldspielautomaten viel Geld „herausholen“, wenn er geschickt die Stop- und Risikotasten drückt!

Wahrheit: Der Ausgang eines jeden Spiels an einem Geldspielautomaten erfolgt nach einer voreingestellten Ausschüttungsquote und ist ausschließlich zufallsbasiert. Die Bedienung einer Taste beeinflusst die Gewinnwahrscheinlichkeit nicht!

Mythos: Ein sog. „Fast-Gewinn“ kündigt einen baldigen hohen Gewinn an!

Wahrheit: Der Ausgang eines Spielereignisses hat keinen Einfluss auf ein zukünftiges Spielergebnis. Alle Spiele - etwa beim Automatenspiel oder beim Roulette - sind voneinander unabhängige Ereignisse und laufen rein nach dem Zufallsprinzip ab.

Mythos: Ein Automat ist „heiß“, weil er lange keinen Gewinn ausgeschüttet hat. Damit meint „der Spieler“, dass der Automat bald einen großen Gewinn ausspielen muss!

Wahrheit: Wenn ein Automat längere Zeit keinen Gewinn ausgeschüttet hat, bedeutet dies nicht, dass mit einem baldigen Gewinn zu rechnen ist, oder dass man nun die Einsätze erhöhen muss, um einen „fetten Gewinn absahnen“ zu können!

Mythen zum Roulette

Mythos: Wenn beim Roulette mehrmals hintereinander „Schwarz“ gefallen ist, ist die Trefferwahrscheinlichkeit für „ROT“ beim nächsten Spiel größer als die Trefferwahrscheinlichkeit bei „Schwarz“!

Wahrheit: Die Wahrscheinlichkeit beim Roulette eine Zahl oder/und die richtige Farbe zu treffen ist für jeden Spielausgang gleich – unabhängig von vorausgegangenen Spielausgängen.