Hintergrundfakten zum Glücksspielverhalten
Glücksspielteilnahme
Rund 29,7 % der 16-70-Jährigen in Deutschland haben innerhalb der letzten 12 Monaten mindestens einmal an einem Glücksspiel teilgenommen (dies ist ein Rückgang um 8 % gegenüber 2019).
Verschuldung
Die Verschuldung liegt im Vergleich zu anderen Hauptdiagnosen weit über deren Werte, so sind pathologische Spieler von Schulden 4mal so häufig betroffen wie Menschen mit einer Alkoholerkrankung, nämlich 71,8 % zu 18,1 %, betrachtet man noch die Schuldenhöhe, so haben wesentlich mehr pathologische Spieler höhere Schulden, bei über 50 000 Euro Schulden sogar 11 % im Verhältnis zu 1,3 % der Menschen mit einer Alkoholerkrankung.
Aus der Suchthilfestatistik
- In der Suchthilfestatistik (alle Substanz- und Verhaltenssüchte) machen hilfesuchende Glücksspieler zwischen 3,9 % und 3,5 % der Klienten au
Aus welcher Glücksspielart kommen die meisten Hilfesuchenden
Von 15000 hilfesuchenden Spielern gaben als vorrangige Glücksspielform
- 46,1 % Geldspielgeräte in der Spielhalle oder Gastronomie an,
- gefolgt von 18,3 % Automatenspiel im Internet und
- 10,8 % Sportwetten im Internet.
In Deutschland leiden ca. 1,3 Millionen unter einer Glücksspielproblematik.
In Deutschland leiden ca. 1,3 Millionen und im Saarland: ca. 15.000 Menschen unter einer Glücksspielproblematik.
- Zusätzlich spielen 5,7 % der Befragten in riskanter Form (das entspricht 3,2 Millionen Betroffene deutschlandweit, im Saarland: ca. 37.000 Betroffene)
- Bei 1,7 % der Jugendlichen im Alter von 16-17 Jahren ist von einem problematischen Spielverhalten auszugehen.
Anzahl von Spielerinnen mit einer Störung durch Glücksspiel
Bei 2,3 % der befragten Personen (Männer 3,5 % und Frauen 1,1 %) leiden unter einer Glücksspielstörung, wobei davon bei
- 1,1 % eine leichte Störung
- bei 0,7 % eine mittlere
- bei 0,5 % eine schwere Störung
diagnostiziert wurde.
Verteilung der Glücksspielarten in der Bevölkerung
- 19,3 % nehmen am Samstagslotto und 10,7 % am Eurojackpot teil.
- 2,0 % spielen an Geldspielautomaten (minus 0,7 % gegenüber 2019) und
- 1,3 % in Spielbanken (minus 0,6 %),
es stieg aber die Anzahl
- der Sportwetten bei Festquoten auf 3,3 % (plus von 1,6 %)
- 1,4 % wetteten auf Live-Sportereignisse (plus 0,6 %)
- das Onlinecasino auf 2 % (plus von 1,3 %).
Anzahl der gesperrten Spieler im Sperrsystem
Das Spielersperrsystem OASIS ist ein bundesweites, zentrales, spielformübergreifendes Spielersperrsystem.
Ende 2021 waren 106869 Sperrsätze gespeichert (d.h. so viele Sperrungen liegen in diesem Moment vor), davon waren 92,1 % Selbstsperren.
- Über die Spielbank wurden 43,3 %
- über die Sportwetten 29,1 %
- über die Spielhallen 22,3 %
der Sperren eingerichtet
Im Vergleich zu 2020 hat sich die Zahl der Spielersperren mehr als verdoppelt. Zeitlich befristete Sperren (Mindestlaufzeit 3 Monate) machen rund 23 % aus.
685 Millionen Abfragen an das Sperrsystem erfolgten 2021, eine Abfrage folgt vor jeder Freischaltung für das Glücksspiel.
Auswirkungen der Covid-Pandemie
Auswirkungen der Covid-Pandemie/Schließungen und Entwicklungen durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021 – Legalisierung des Online-Glücksspiels
Rückgang der Bruttospielererträge 2021
- bei den Spielbanken um 41,3 %
- bei den Geldspielautomaten um 56,4 %
- bei der DLTB (deutscher Lotto-Toto-Block) um 9,2%.
Die Einnahmen des Staates verringerten sich um 3,8 %.
Gleichwohl sind die Bruttospielererträge insgesamt um 3,7 % gestiegen, was auf die Zunahme von Sportwetten zurückzuführen ist.
Insgesamt ging die Nachfrage nach terrestrischem Spiel um 8 % im Vergleich zu 2019 zurück, die Nachfrage nach Online-Glücksspielen stieg an, was aber weniger an den zeitweisen Schließungen der Spielstätten, sondern eher mit dem veränderten Spielverhalten – nämlich zu Online-Glücksspiel der nachfolgenden Generation zu erklären ist.
Die Anzahl der hilfesuchenden Glücksspieler verringerte sich im Jahr 2021 um ca. 1/3.
Alle Zahlen stammten aus dem Jahrbuch der DHS Sucht Jahrbuch 2023 Gerhard Meyer und Ergebnisse des Glücksspiel-Survey 2021 (Buth, Meyer, Kalke)