

Mit dem immer stärker expandierenden Glücksspielmarkt ist auch in Deutschland das Phänomen der Glücksspielsucht als Folgeerscheinung so stark angewachsen, dass die Anzahl der Betroffenen inzwischen vergleichbar mit denen der Drogensucht sind. Ein Blick auf ausgewählte Fakten macht erkennbar, wie sehr Glücksspiele fest im Alltag unserer Gesellschaft verankert sind und auch schon bei Kindern und Jugendlichen verbreitet sind.
Glückspielsucht ist seit 1992 ein von der WHO anerkanntes Krankheitsbild und wird mit dem medizinischen Fachbegriff als pathologisches Glücksspielen bezeichnet. Als sogenannte nicht-stoffgebundene Sucht ist diese Suchtform besonders schwer im Alltag zu erkennen. Das macht es für die Betroffenen leicht die Folgen ihres problematischen Spielverhaltens zu verdecken, was ein Fortschreiten bis zum süchtigen Spielverhalten begünstigt. Deshalb entwickelt sich die Erkrankung schleichend und kann als Phasen einer Spielsuchtkarriere 10 bis 15 Jahre dauern, bis sie als solche erkannt wird. Das macht diese Erkrankung für den Betroffenen, seine unmittelbare Umgebung und für die gesamte Gesellschaft auch so gefährlich.
Verschiedene Mythen nähren den Aberglauben der Menschen, dass man mit etwas Geschick vielleicht doch Gewinne beim Glücksspiel im Voraus kalkulieren könnte. Natürlich muss nicht jeder, der an einem Glücksspiel - gleich welcher Art - teilnimmt, süchtig werden.
Eine regelmäßige Teilnahme kann allerdings bei Glücksspielen mit hohem Suchtpotential schnell in problematisches und süchtiges Verhalten übergehen. Den typischen „Spieler“ wird man nicht am Beruf, Einkommen oder anderen Statusmerkmalen erkennen. Aber man kann ein Spielverhalten in bestimmte Typen einteilen, das dann als sogenannte Spielertypologie Aufschluss über unterschiedliche Motive im Spielverhalten gibt.