Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht am 27. September 2017
Über 5.500 Saarländer und Saarländerinnen haben ein ernsthaftes Problem mit Glücksspielen
Über 5.500 Saarländer und Saarländerinnen haben ein ernsthaftes Problem mit Glücksspielen
Ein neues Gesetz soll für weniger Spielhallen sorgen. Doch von Schließungen ist kaum etwas zu sehen. Viele Hallen bekommen rechtlich fragwürdige „Duldungserklärungen“.
Ein Kommentar von Christian Scheh, Frankfurter Neue Presse
Der Kampf gegen das Glücksspiel ist ein sinnvoller Kampf. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geht davon aus, dass deutschlandweit mehr als 455 000 Menschen ein problematisches Spielverhalten aufweisen. Bei fast der Hälfte von ihnen hat die Zockerei sogar pathologische, krankhafte Züge.
Das Programm www.selbsthilfegluecksspiel.de unterstützt Betroffene dabei, ihr Spielverhalten zu reduzieren oder ganz aufzugeben. Hierzu machen die Teilnehmer tägliche Angaben zu Spieldruck und ihrem tatsächlichem Spielverhalten.
Um die Spielsucht einzudämmen, gelten ab dem 1. Juli neue Regeln für Spielhallen. Dies schreibt der bereits vor gut fünf Jahren verabschiedete Glücksspielstaatsvertrag vor. Für die Umsetzung sind die Kommunen zuständig. Spätestens am 1. Dezember müssen die Vorschriften eingehalten werden, sonst drohen Betreibern Ordnungsstrafen.
Wer wird spielsüchtig - und warum? Im WDR-Interview berichtet Andrea Rackow von der Ambulanten Rehabilitation Sucht des Caritasverbands Paderborn über ihre Arbeit.
Das Internet macht es leicht: Glücksspielsucht betrifft immer mehr Kinder und Jugendliche. Welche Anzeichen es gibt und wie Eltern gegensteuern können.
Über 5.500 Saarländer und Saarländerinnen haben ein ernsthaftes Problem mit Spielen um Geld. Drei Viertel von ihnen verlieren dabei an Geldspielautomaten, andere in Spielbanken, bei Sportwetten oder in Internet-Casinos und ähnlichem.
Der bundesweite Aktionstag Glücksspielsucht möchte am 28.September 2016 und in den Tagen davor auf das hohe Suchtpotenzial von Glücksspielen aufmerksam machen. Im ganzen Saarland gehen in der Suchthilfe tätige MitarbeiterInnen und ehrenamtliche HelferInnen auf die Menschen zu, informieren sie im persönlichen Gespräch über die Gefahren, die von der Teilnahme an Glücksspielen ausgehen können, verteilen Informationsmaterial und gehen in Schulklassen. Viele Bäckereien packen an diesem Tag ihre Waren in Brottüten mit der Aufschrift „Verspiel nicht Dein täglich Brot“.
PlayOff ist eine von der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) entwickelte und kostenfreie App für Nutzerinnen und Nutzer von Glücksspielen, die ihr Spielen entweder komplett beenden oder kontrolliert und in einem persönlich festgelegten Ausmaß weiterspielen möchten. Sie basiert auf verhaltenstherapeutischen Methoden und bietet zahlreiche Features wie eine Tagebuchfunktion, einen Wochenplan und eine Auswertung des eigenen Spielverhaltens, die bei der Bewältigung von Glücksspielproblemen helfen können.
PlayOff bietet Nutzer/-innen von Glücksspielen die Möglichkeit, das verspielte Geld und die aufgewendete Zeit für das Spielen zu dokumentieren und damit den Überblick über das eigene Spielverhalten zu behalten.
Das Ausmaß des wöchentlichen Glücksspielens wird mit den eigenen, in der App festzulegenden Zielen sowie dem bisherigen Spielverhalten verglichen. PlayOff gibt zu den Fortschritten bei der Zielerreichung regelmäßig eine Rückmeldung. Die Auswertung der Tagebucheinträge und das Beschäftigen mit den persönlichen Gründen fürs Spielen helfen dabei, das eigene Glücksspielverhalten besser verstehen und beeinflussen zu können. Durch das Erstellen eines Wochenplans können die Nutzer/-innen ihre (glücksspielfreie) Zeit planen und Schwerpunkte in wichtigen Lebensbereichen setzen.
PlayOff liefert wertvolle Tipps für eine verbesserte Kontrolle des Spielverhaltens. Außerdem bietet die App Informationen zu Hilfemöglichkeiten bei einem problematischen Umgang mit Glücksspielen. Sie ist jedoch kein Therapieersatz für Menschen, die aufgrund einer Glücksspielsucht eine intensive Behandlung benötigen würden.
PlayOff ist für alle Menschen gedacht, die Glücksspiele spielen und ihr Spielen entweder beenden oder in einem persönlich festgelegten Ausmaß kontrolliert weiterspielen möchten. Die App kann allein oder als Begleitinstrument eines laufenden Beratungs- oder Behandlungsprozesses eingesetzt werden.
PlayOff kann kostenlos und anonym genutzt werden und unterliegt unseren strengen Datenschutzbestimmung.
Einen ersten Eindruck zu der App liefern diese kurzen Videos zu der Android-oder zu der iOS-Version.
PlayOff kann für alle iOS- und Android-Geräte unter folgenden Links kostenlos heruntergeladen werden.
Aus der Saarbrücker Zeitung vom 16. April 2016: