

Bitte nicht füttern!
Bundesweite Präventionskampagne gegen Glücksspielsucht
Zwischen 6.000 und 7.000 Menschen weisen saarlandweit ein problematisches bis süchtiges Glücksspielverhalten auf. Dies geht aus einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervor. Vor allem junge Männer zwischen 20 und 40 Jahren sind gefährdet.
Die Landesfachstelle Glücksspielsucht Saarland hat in diesem Jahr zum 5. Mal in Kooperation mit den Suchtfachstellen, Jugend- und Gesundheitsämtern unter dem Motto „Verspiel nicht dein täglich Brot“ am Mittwoch, den 23.09.2015 den Aktionstag Glücksspielsucht koordiniert.
Ziel der Aktionen ist es, auf die Risiken von Glücksspielen hinzuweisen. Besonders die ständige Verfügbarkeit der unterschiedlichen Glücksspiele stellt ein großes Problem dar. So ist es zum Beispiel möglich, mit seinem Smartphone zu jeder Zeit an jedem Ort Sportwetten abzuschließen.
In nahezu allen Landkreisen im Saarland fanden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Aktionen in den Innenstädten und in Schulen statt. An der Aktion beteiligten sich auch viele Bäckereien und Kantinen großer Betriebe, die Brötchentüten mit der Aufschrift „Verspiel nicht dein täglich Brot!“ verteilten.
Die Zentralveranstaltung fand in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsministerin Monika Bachmann in der Innenstadt von Saarbrücken statt.
Um auf das große Suchtpotential, das ganz besonders durch die Geldspielautomaten ausgeht, aufzuklären liefen die MitarbeiterInnen der Landesfachstelle Glücksspielsucht Saarland mit lebensgroßen Papp-Geldspielautomaten durch die Bahnhofstraße und durch die Kaiserstraße mit der Aufschrift „Bitte nicht füttern“. Dabei verteilten sie zahlreiche Broschüren, in denen man nicht nur Informationen über diese Form der Sucht nachlesen kann, sondern auch Hilfe und Unterstützung finden kann. Die Broschüren gab es in deutscher, türkischer, französischer, italienischer und russischer Sprache.
Junge Menschen probieren gerne neue Sachen aus. Da bleibt es nicht aus, dass sie sich auch an Geldspielautomaten ausprobieren und an Sportwetten teilnehmen. Auch der Wunschgedanke, sein Taschengeld damit aufzubessern wird oft mit einem kleinen Gewinn am Anfang des Spiels beflügelt. Später versuchen dann viele, die eingefahrenen Verluste wieder reinzuholen. Und schon sitzt man in der Falle. Bei Freunden werden Verluste natürlich verschwiegen, nur der „Gewinn“ wird propagiert. „Ich spiele schon, seit ich 14 (Jahre alt; Anmerkung der Redaktion) bin. Ich komme einfach nicht weg von den Dingern“, schimpft ein Betroffener, den wir auf der Straße angetroffen haben.
Daher ist es wichtig, Jugendliche möglichst früh über die Risiken und Gefahren zu informieren.
Mit großem Engagement waren auch dieses Jahr wieder landesweit zahlreiche Helfer aus den Suchtfachstellen, Jugend- und Gesundheitsämtern aktiv. Auch gab es wieder eine große Beteiligung vieler saarländischer Betriebe und Bäckereien, die circa 50.000 Brottüten mit der Aufschrift „Verspiel nicht dein täglich Brot“ verteilt haben. Die Landesfachstelle bedankt sich bei allen Kooperationspartnern
für ihren Einsatz!
Hintergrund:
Die Landesfachstelle Glücksspielsucht Saarland befindet sich in der Trägerschaft des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung e.V. Sie initiiert und koordiniert im Saarland Präventionsmaßnahmen,
Beratung und Hilfen rund um das Thema Glücksspielsucht.
Sie besteht seit September 2009 und wird aus Mitteln des Landes, aus den Glücksspielerträgen im Saarland und der Klassenlotterien nach dem Glücksspielstaatsvertrag finanziert.
Weitere Informationen zum Thema Glücksspielsucht und die Hilfsangebote im Saarland:
www.gluecksspielsucht-saar.de